Spitzbuben sind süss, weich, buttrig und extrem lecker. Sie sind ein echter Weihnachtsklassiker und die perfekten kleinen Sandwich-Kekse, um den Weihnachts-Backmarathon zu beenden. Spitzbuben sind zwar etwas zeitaufwendig, aber es lohnt sich!
Woher kommen die Spitzbuben?
Spitzbuben sind ein traditionelles Weihnachtsgebäck in allen deutschsprachigen Ländern Europas. Deutschland liebt sie, die Schweiz liebt sie, und Österreich liebt sie auch. Sie sind sogar so beliebt, dass man sie das ganze Jahr über erhalten kann! 🙂
Spitzbuben, beziehungsweise Linzer Kekse oder «Linzer Guetzli» haben ihren Ursprung in Linz, Österreich. Jede Oma hat ihr eigenes, bewährtes Rezept, und jeder macht sie ein bisschen anders.
Vielleicht habt ihr schon von der weltberühmten «Linzertorte» gehört. Sie ist eine Art XXL-Version der Linzer Kekse, und der Teig ist etwas aufwändiger. Man gibt noch ein Ei in den Teig, dazu viele gemahlene Haselnüsse oder gemahlene Mandeln, Zitronenschale und eine ganze Reihe von Gewürzen. Dann wird der Teig in zwei Hälften geteilt und die erste Hälfte gleichmässig in die Kuchenform gedrückt. Dann wird ein Berg von Johannisbeer- oder Himbeermarmelade darauf gestrichen und die Torte mit einem schönen Muster verziert. Es ist eine köstliche Torte, und ich hoffe, eines Tages auch hier auf meinem Blog ein Rezept für die Linzer-Torte zu veröffentlichen! 🙂
Nun zurück zu den Spitzbuben. Das Rezept, das ich euch heute zeige, ist nicht der echte klassische Linzer-Keks – ich sage gerne, dass es die Schweizer Version ist. Sie ist eine leicht vereinfachte Version des österreichischen Linzer Kekses. Der Linzer Keksteig wird mit gemahlenen Nüssen, Gewürzen, einem Ei und Zitronenschale zubereitet. Auch hier werden die Kekse mit Marmelade bestrichen. Wenn wir von Spitzbuben sprechen, meinen wir die Kekse, die ich für diesen Blogbeitrag gebacken habe: Sie sind eher buttrig, verwenden nur Mehl, keine Eier und keine Gewürze ausser etwas Vanille.
Ich liebe Spitzbuben, die mit Aprikosen-Konfitüre gefüllt sind. Aprikosen sind süss-sauer, und machen Spitzbuben ganz interessant. Ich habe die Aprikosen-Vanille-Konfitüre von hausgemacht.ch verwendet, und könnte nicht begeisterter sein. Nie in meinem Leben habe ich so ungern andere Personen an meine Spitzbuben herangelassen! 🙂
Ich kenne niemanden, der «Spitzbuebe, wie wir es in der Schweiz sagen, nicht mag. Ich finde, sie sind eines der leckersten Sandwich-Kekse überhaupt: Weiche, buttrige, zartschmelzende Kekse mit viel leckerer Marmelade dazwischen. Wer könnte da schon nein sagen?
Wie man den Teig herstellt
Die Herstellung des Teigs ist wirklich einfach.
- Zuerst müsst ihr eure Butter mit dem Zucker, dem Salz und der Vanille cremig schlagen. Achtet darauf, dass die Butter wirklich zimmerwarm ist!
- Dann gebt ihr das Mehl vorsichtig in die Schüssel und mischt den Teig auf niedriger Stufe. Ich wiederhole: Auf niedriger Stufe mischen. Ich weiss gar nicht mehr, wie oft ich in dieser Weihnachtszeit die Küche putzen musste, weil ich zu schnell gemischt habe. Mehl überall ist keine tolle Erfahrung!
- Der Teig wird sehr schnell zusammenkommen. Achtet darauf, dass ihr ihn nicht zu sehr verrührt. Als Nächstes müsst ihr eine flache, etwa handgrosse Scheibe formen und diese in Frischhaltefolie einwickeln. Legt sie zum Ruhen für etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank.
Fertigstellen der Kekse
Wenn man den Teig ausrollt, muss er warm genug sein, um sich auch wirklich auszudehnen, aber auch kalt genug, damit man die Kekse ausstechen kann.
Ich rolle meinen Teig zwischen zwei Frischhaltefolien auf ein wenig Mehl aus. Wenn der Teig zu kalt ist, um ihn zu bearbeiten, lasse ich ihn etwa 10 Minuten bei Raumtemperatur stehen und beginne dann mit dem Ausstechen der Kekse. Wenn der Teig zu warm ist, rolle ich ihn 2-3 mm dick aus, lege die ganze ausgerollte Teigplatte auf ein Schneidebrett und stelle sie zum Abkühlen für 15 Minuten in den Kühlschrank. Das Ausstechen der Kekse ist einfacher, wenn der Teig nicht zu kalt ist, also lasst den Teig nicht zu lange im Kühlschrank!
Das Ausstechen der Kekse ist wirklich nicht schwer. Ich empfehle, nur die «Boden-Kekse» auszustechen, und dann, wenn man sieht, wie viele Kekse man insgesamt hat, schneidet man die Mitte der Hälfte aller Kekse aus.
Wenn ihr die kleinen «Fenster», also die mittleren Teile der Kekse ausstecht, schlage ich vor, dass ihr diesen Schritt erst ausführt, wenn ihr alle ausgestochenen Kekse auf euer Backblech gelegt habt. Sobald ihr die Fenster ausgestochen habt, wird es sehr schwierig, die Kekse hochzuheben, ohne dass sie einreissen! Googelt mal „Linzer Kekse“ oder „Spitzbuben“, um euch für weitere Designs inspirieren zu lassen.
Den restlichen Teig könnt ihr wieder ausrollen und noch mehr Spitzbuben ausstechen.
Dann backt ihr die Plätzchen, lasst sie abkühlen und bestreuen die «Fenster-Kekse» mit Puderzucker. Auf jeden Boden-Kekse gebt ihr etwa einen Teelöffel (oder zwei) Marmelade/Konfitüre, und dann legt ihr je ein Fenster-Kekse darauf. Fertig!
Einige Gedanken & Tipps
- Ich verwende besonders gerne Aprikosenkonfitüre für meine Spitzbuben, aber Himbeermarmelade oder Johannisbeermarmelade sind genauso lecker. Ich habe auch gerne Maracuja-Konfitüre verwendet – die Optionen sind absolut endlos!
Ich habe diese Aprikosen-Vanille-Konfitüre von verwendet. Sie ist SOOO LECKER! Und die Spitzbuben waren einfach unglaublich gut, und sie sind viel zu schnell verschwunden!
An dieser Stelle danke ich dem Ottiger-Team herzlich für die Unterstützung meiner Maturitätsarbeit. Ich geniesse eure Konfitüren unglaublich! - Die Spitzbuben sind ziemlich einfach, aber ihr müsst etwas mehr Zeit einplanen, wenn ihr sie macht. Ich schlage vor, einem guten Hörbuch zu lauschen oder eure Lieblings-Playlist zu hören 🙂
- Beim Ausstechen der Kekse sind die Optionen auch endlos. Traditionell verwenden wir runde Ausstechformen mit gezacktem Rand, aber ich hatte dieses Jahr ehrlich gesagt mal keine Lust dazu und wollte einen etwas moderneren Look mit geradem Rand ausprobieren! Ihr könntet auch Sterne ausstechen und kleinere Sterne zum Ausstechen von Fenstern verwenden, oder Weihnachtsbäume machen. Die Möglichkeiten sind nicht zu zählen! 🙂
- Wenn der Ausstecher am Teig klebt, finde ich es manchmal hilfreich, den Ausstecher einzufrieren (ja, ihr habt richtig gelesen!). Legt ihn für 15-25 Minuten in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach und schon kann es losgehen! Es hilft auch, eine kühle Arbeitsfläche zu haben.
- Spitzbuben halten sich in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort etwa zwei bis drei Wochen. Im Winter stellen wir unsere Keksdose auf den Balkon, weil es draussen immer kalt, aber auch trocken ist.
- Ich habe gelesen, dass einige Leute ihre Spitzbuben eine Woche lang aufbewahren, um die Aromen «verschmelzen» zu lassen. Ich habe keinen grossen Unterschied im Geschmack festgestellt, und ich bevorzuge die Spitzbuben sogar so frisch wie möglich!
- Ihr könnt den Keksteig im Voraus zubereiten. Bewahrt die runde Plätzchenteigscheibe für 2-3 Tage im Kühlschrank auf oder friert den Plätzchenteig einen Monat lang ein und lasst ihn im Kühlschrank auftauen!
Ich hoffe, ich habe euch inspiriert, dieses wunderbare Weihnachtsguetzli zu machen. Jedes Jahr verschwinden die Spitzbuben viel zu schnell! Auch wenn die Spitzbuben etwas Zeit-intensiv sind: Die Mühe ist es absolut wert!
Wenn ihr die Spitzbuben macht, freue ich mich über einen Kommentar und bewertet gerne das Rezept 🙂 Und vergesst nicht, mir auf Instagram zu folgen und mich zu taggen!
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Spitzbuben
- Vorbereitungszeit: 1 Stunde
- Kühlzeit: 1 Stunde
- Kochzeit(en): 5 Minuten
- Gesamtzeit: 2 Stunden
- Menge: 20–50 Spitzbuben 1x
- Kategorie: Kekse
- Methode: Backen
Beschreibung
Spitzbuben sind süss, weich, buttrig und extrem lecker. Sie sind ein echter Weihnachtsklassiker und die perfekten kleinen Sandwich-Kekse, um den Weihnachts-Backmarathon zu beenden. Spitzbuben sind zwar etwas zeitaufwendig, aber es lohnt sich!
Zutaten
- 180 g Butter, zimmerwarm
- 80 g Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Vanille Extrakt/Zucker
- 250 g Mehl
- Puderzucker zum Bestreuen
- 150 g Aprikosenkonfitüre (oder Himbeer, Johannisbeer, etc.)
Arbeitsschritte
- In einer Schüssel die weiche Butter, den Puderzucker, das Salz und die Vanille cremig rühren.
- Das Mehl vorsichtig dazugeben und gut verrühren. Der Teig kommt schnell zusammen.
- Den Teig zu einer flachen Scheibe formen und in Frischhaltefolie wickeln. Im Kühlschrank oder draussen (wenn es kalt ist) 30-60 Minuten abkühlen und ruhen lassen.
- Wenn der Teig zu fest ist, lasst ihn ca. 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen, damit er weicher wird.
- Den Teig zwischen zwei Frischhaltefolien 2-3 mm dick ausrollen. Falls er zu klebrig ist, etwas Mehl darüber streuen.
- Mit einer runden Ausstechform die Plätzchen ausstechen und vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit einem kleineren Ausstecher oder einer Spritztülle die Mitte jedes zweiten Kekses ausstechen (die Hälfte der Kekse sollte eine ausgestochene Mitte haben, die andere Hälfte sollte ein ganzer «Boden» sein).
- Wenn ihr Teigreste habt, rollt diese wieder zu einer Scheibe, lassen den Teig wieder etwas ruhen und stecht weitere Kekse aus.
- Den Backofen auf 160 °C Umluft (180°C Ober-Unterhitze) vorheizen.
- Die Kekse 5-9 Minuten lang backen, je nach Grösse der Kekse. Backen, bis sie an den Rändern leicht gebräunt sind.
- Mindestens 1 Stunde auf dem Backblech abkühlen lassen.
- Die Plätzchen mit den ausgestochenen Fenstern mit Puderzucker bestreuen.
- Jeweils ca. 1 Teelöffel Konfitüre auf die Boden-Kekse geben.
- Vorsichtig ein Fenster-Keks mit der fehlenden Mitte oben auf jeden Boden-Keks legen. Das Keks-Sandwich leicht zusammendrücken.
- Die Spitzbuben in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort bis zu 3 Wochen aufbewahren.
Hinweise
- Aprikosenkonfitüre ist meine Lieblings-Füllung. Himbeerkonfitüre ist auch köstlich; und wir lieben Spitzbuben mit Maracuja-Konfitüre drin!
- Ich finde es am einfachsten, mit einem kühlen Teig zu arbeiten, weil die Ausstechformen dann nicht am Teig kleben bleiben.
- Mit der Zeit werden die Kekse weicher, weil die Konfitüre die Kekse «befeuchtet». Wenn ihr knusprige Kekse möchtet, gebt die Konfitüre erst am Tag des Servierens in die Kekse. Bewahrt die ungefüllten Kekse in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort auf.
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